Pressemitteilung • 12.10.2021

(K)eine Frage der Quote: Medien verdienen mehr Aufmerksamkeit

In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Medienrat der LFK mit dem Mitglied des Landtags und medienpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Guido Wolf, über die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven der Medienlandschaft Baden-Württembergs ausgetauscht.

Bild einer Person, die sich Notizen auf einem Block macht

Spaltung der Gesellschaft vermeiden

Einigkeit bestand zunächst darin, dass die Medienkompetenzvermittlung eines höheren Stellenwertes bedarf. „Medienkompetenz darf die Gesellschaft dabei aber nicht spalten, sondern muss alle erreichen,“ betonte Guido Wolf. „Dabei ist es wichtig, die Chancen digitaler Medien aufzuzeigen – dort, wo es Risiken gibt, dürfen diese allerdings auch nicht unter den Tisch gekehrt werden.“ Der Medienrat regte zudem an, das Bewusstsein für die Rolle von Medien und den kompetenten Umgang mit ihnen durch einen abgestimmten Aktionstag und eine engere Zusammenarbeit mit und zwischen den zuständigen ministeriellen Ressorts zu fördern.

Handlungsbedarf bei der Förderung des journalistischen Nachwuchses

Denn die Medienhäuser in Baden-Württemberg müssen sich nicht nur mit wachsender Konkurrenz aus dem In- und Ausland sowie marktstarken Plattformen im Werbemarkt auseinandersetzen. Auch die Gewinnung von Nachwuchs und Fachkräften ist eine zunehmende Herausforderung. „Mit der Förderung von Volontärstellen und Ausbildungsangeboten leisten wir bereits einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der journalistischen Strukturen im Land,“ erläutert Dr. Wolfgang Epp, Vorsitzender des Medienrates der LFK. „Diese Angebote möchten wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen.“ Die LFK hat dazu bereits im August die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie unter anderem zum Aufbau einer Medienakademie ausgeschrieben, deren Ergebnisse in 2022 erwartet werden.

Medienstandort stärken

Schließlich wurde auch darüber diskutiert, dass die Bedeutung Baden-Württembergs als Medienstandort stärker in den politischen Fokus gerückt werden muss. „In Zeiten von Desinformation ist die Rolle der privaten lokalen Medien für den gesellschaftlichen Diskurs wichtiger denn je,“ so Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der LFK. „Gleichzeitig sehen wir, dass wichtige Rahmenparameter der Medienregulierung zunehmend in Berlin und Brüssel festgelegt werden – hier müssen wir mit einer aktiven Medienpolitik unsere föderalen Stärken noch deutlicher machen.“

 

v.l.n.r.: Guido Wolf MdL, Dr. Wolfgang Epp (Vorsitzender des LFK-Medienrats), Dr. Wolfgang Kreißig (Präsident der LFK)

Die LFK ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk, weist Übertragungskapazitäten zu und entwickelt und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Sie setzt sich für Meinungsfreiheit und -vielfalt ein, gerade auch auf digitalen Verbreitungswegen, Telemedien und Social Media. Die LFK ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.

Der Medienrat der LFK setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammen. Das Gremium nimmt nach §42 LMedienG insbesondere die Aufgaben zur Gewährleistung der Meinungsvielfalt und des Schutzes von Kindern und Jugendlichen im Bereich des Rundfunks wahr und beschließt den Haushaltsplan der LFK.

Kontakt

Dominik Rudolph
Landesanstalt für Kommunikation
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: presse@lfk.de