Gemeinsame Pressemitteilung • 07.05.2021

Hohe Stabilität im Mediennutzungsverhalten der Kinder

KIM-Studie 2020 zum Medienumgang Sechs- bis 13-Jähriger veröffentlicht

Bild einer Person, die sich Notizen auf einem Block macht

Das Thema Digitalisierung, Mediennutzung und Medienkonsum von Kindern ist im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie noch stärker in den Vordergrund gerückt. Zum Zeitpunkt der Befragung für die KIM-Studie im frühen Herbst 2020 waren die Kinder zum größten Teil wieder im Präsenzunterricht, drei Viertel der Schülerinnen und Schüler hatten aber bereits Erfahrungen mit Homeschooling gemacht.

Das Fernsehen ist weiterhin die häufigste mediale Freizeitbeschäftigung der Kinder, 70 Prozent sehen täglich fern. 68 Minuten werden im Durchschnitt täglich für die klassische Fernsehnutzung verwendet. Dabei dient Fernsehen auch der Wissensvermittlung, die Hälfte der Sechs- bis 13-Jährigen sehen sich Wissensformate an, 27 Prozent Nachrichtensendungen. Neben dem linearen Fernsehen spielt die Nutzung von Streaming-Diensten eine immer wichtigere Rolle: Die Verfügbarkeit von Streaming-Diensten in den Haushalten ist deutlich angestiegen. Inzwischen haben 44 % der Haushalte mit Kindern ein entsprechendes Abo. Die erstmals erhobene Nutzungsdauer zeigt mit durchschnittlich 24 Minuten, dass Netflix & Co. einen klaren Platz im Medienalltag von Kindern erobert haben.

71 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen nutzen das Internet. Mit dem Alter der Kinder nimmt auch der Anteil an Internetnutzerinnen und Internetnutzern zu. So sind es bei den Sechs- bis Siebenjährigen noch ein Drittel, die zumindest selten das Internet nutzen, während es bei den Zwölf- bis 13-Jährigen mit 97 Prozent nahezu alle sind. Im Hinblick auf die Tätigkeiten im Internet, werden insbesondere WhatsApp, Suchmaschinen, Filme/Videos und YouTube am häufigsten genutzt.

Die beliebteste Internetseite der Kinder ist YouTube, gefolgt von Google. Trotz der besonderen Situation im Jahr 2020 hat sich zumindest während des Befragungszeitraumes im Herbst 2020 keine relevante Änderung der täglichen Internetnutzungszeit ergeben, sie liegt bei den Sechs- bis 13-Jährigen durchschnittlich bei einer Dreiviertelstunde (46 Minuten). Insgesamt zeigt die KIM-Studie 2020 eine hohe Stabilität im Mediennutzungsverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen.

Die Studienreihe KIM (Kindheit, Internet, Medien) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1999 in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-Studie 2020 wurden rund 1.200 Kinder und deren Haupterzieher*innen vom 31. August bis zum 14. Oktober 2020 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Alle Ausgaben der KIM-Studie von 1999 bis 2020 sind als PDF auf www.mpfs.de abrufbar.

 

Die LFK ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk, weist Übertragungskapazitäten zu und entwickelt und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Sie setzt sich für Meinungsfreiheit und -vielfalt ein, gerade auch auf digitalen Verbreitungswegen, in Telemedien und Social Media. Die LFK ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz. Die Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR).

Kontakt

Dominik Rudolph
Landesanstalt für Kommunikation
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: presse@lfk.de

Thomas Rathgeb
Landesanstalt für Kommunikation
Leiter Abteilung Medienkompetenz, Jugendschutz und Forschung
Tel.: 0711 66991-52
E-Mail: t.rathgeb@lfk.de