Pressemitteilung • 04.07.2025

Medienmacht & Meinungsbildung: Verantwortung in digitalen Zeiten

LFK-Panel beim Kongress „Media Tasting“ stellt gesellschaftliche Verantwortung von Medien in den Mittelpunkt und leitet zum LFK-Jahresempfang über

Foto von der Podiumsdiskussion beim
Copyright: Apfel Programm Marketing – Steffen Schmid

Im Rahmen des Fachkongresses „Media Tasting“ veranstaltete die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) gemeinsam mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) am gestrigen Donnerstag ein gemeinsames Panel. In diesem Jahr drehte sich darin alles um die Verantwortung von Medien bei der Förderung von Vielfalt, Teilhabe und Demokratie. Im Anschluss fand der LFK-Jahresempfang in der Veranstaltungslocation „Im Wizemann“ in Stuttgart mit rund 300 Gästen aus Medienpolitik und Medienwirtschaft statt.

LFK-Panel zu Medien-Verantwortung in digitalen Zeiten

Zum Auftakt des Panels, das von SWR-Moderatorin Stephanie Haiber moderiert wurde, sprach Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund. In seinem Impulsvortrag zum Thema „10 Jahre Media Tasting – Gesellschaftliche Verantwortung der Medien: Vielfalt, Teilhabe und Demokratie fördern“ ging er auf die zentrale Rolle von baden-württembergischen Medienhäusern im Kontext der politischen Meinungsbildung ein und hob angesichts der Allgegenwärtigkeit von Social-Media-Plattformen aber auch das veränderte Machtgefüge im Mediensektor in Bezug auf Themensetzung und Reichweite sowie Debattenkultur hervor.

Im folgenden Vortrag „Machtfaktor Social Media: Wie Agenturen die politische Kommunikation revolutionieren“ setzten sich Christoph Dengler, Geschäftsführer der Agentur bildbrauerei GmbH und Anastasia Weber, Social-Media-Managerin der Agentur bildbrauerei GmBh, mit den Potenzialen und Herausforderungen digitaler politischer Kommunikation auseinander. Sie zeigten auf, wie politische Akteure soziale Netzwerke zunehmend nutzen, um ihre Botschaften direkt und ohne Umwege über klassische Medien an ihre Zielgruppen zu senden – und damit aktiv in den politischen Diskurs eingreifen.

In der abschließenden Diskussionsrunde „Medienmacht & Meinungsbildung: Verantwortung in digitalen Zeiten“ diskutierten Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der LFK, Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik, Sonja Schwetje, Geschäftsführerin RTL Nord, Prof. Dr. Kai Gniffke, Intendant des SWR, und Carl Bergengruen, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg, die Bedingungen für politische Kommunikation im digitalen Raum. Einigkeit bestand darüber, dass Politik heute auf allen medialen Kanälen präsent sein muss, um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen – Social Media sei dabei unverzichtbar geworden. Gleichzeitig betonten alle Beteiligten die anhaltende Bedeutung des klassischen Journalismus als verlässliche Instanz für Einordnung, Tiefgang und Kontrolle politischer Kommunikation.

LFK-Präsident Dr. Wolfgang Kreißig unterstrich die Wichtigkeit der privaten Rundfunkveranstalter für die Medien- und Meinungsvielfalt in Baden-Württemberg: „Gerade die privaten Rundfunkveranstalter leisten einen wichtigen Beitrag zur Meinungsvielfalt in Baden-Württemberg – und sie beweisen, dass hochwertiger Journalismus auch digital funktioniert. Als Medienanstalt für Baden-Württemberg wird die LFK auch in Zukunft kleinere Medienhäuser gezielt unterstützen, damit sie von technologischen Innovationen wie Künstlicher Intelligenz profitieren und ihren publizistischen Auftrag weiterhin erfüllen können.“

Ausklang und Vernetzung beim LFK-Jahresempfang

Am Abend begrüßte LFK-Präsident Dr. Wolfgang Kreißig die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter aus Medien, Politik und Gesellschaft zum LFK-Jahresempfang. In seiner Ansprache hob er die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen im Medienbereich hervor – insbesondere mit Blick auf die wachsende Dominanz internationaler Plattformen im digitalen Raum: „Wir haben heute diskutiert, welche Folgen es haben kann, wenn öffentlicher Diskurs und Meinungsbildung zunehmend auf wenigen, international kontrollierten Social-Media-Plattformen stattfinden“, so Kreißig. „Gerade deshalb brauchen wir hierzulande starke, professionelle Medienangebote – vor allem im Lokalen und Regionalen. Sie bieten Orientierung, schaffen Vertrauen und tragen mit fundiertem Journalismus zur demokratischen Debattenkultur bei. In diesem ungleichen Wettbewerb mit den großen Tech-Plattformen sind Austausch, Kooperation und Vernetzung zentral – Formate wie der heutige Jahresempfang leisten dazu einen wichtigen Beitrag.“

Die LFK ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Zudem reguliert die LFK digitale Medienplattformen, Benutzeroberflächen und Medienintermediäre zur Sicherung von Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt. Die LFK ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.

Kontakt

Dominik Rudolph
Landesanstalt für Kommunikation
Pressesprecher
E-Mail: presse@lfk.de