OVM-Sonderanalyse: "Video-Posts von Politiker:innen und Parteien"

Aus aktuellem Anlass erfolgte im Rahmen des BLM-/LFK-Online-Video-Monitor 2025 eine Sonderanalyse zur Bundestagswahl. Hierbei wurden die Video-Posts von Politikerinnen und Politikern sowie Bundesparteien auf den Plattformen Facebook, Instagram, TikTok und YouTube analysiert. Die wichtigsten Ergebnisse der Sonderuntersuchung im Überblick.

MODUL 1

Im ersten Teil der Erhebung wurden zum Stichtag 6. Februar 2025 softwaregestützt die Anzahl und Reichweite (Follower/ Subscriber) der Profile von Bundestagsabgeordneten des 20. Deutschen Bundestags, die erneut zur Bundestagswahl 2025 kandidierten, sowie zusätzlich jeweils von einer/einem weiteren Politiker/in aus der Landesliste pro Bundestagspartei und Bundesland analysiert. Insgesamt wurden die Profile von 703 Politikerinnen und Politikern untersucht.

Social-Media-Präsenz der Politikerinnen und Politiker

Insgesamt haben alle Parteien eine hohe Präsenz auf Instagram und Facebook. Die AFD ist stark auf allen Kanälen vertreten und dominiert auf TikTok. Die Grünen sowie Die Linke legen einen Fokus auf Instagram.

Das gruppierte Säulendiagramm zeigt die Social-Media Präsenz der untersuchten Politikerinnen und Politikern nach Partei und Plattform. Die Social-Media Präsenz der Politikerinnen und Politiker aller erfassten Parteien beträgt durchschnittlich 74 %. Differenziert nach Plattform sind es bei Instagram 96 %, bei Facebook 89 %, bei TikTok 51 % und auf YouTube 60 %. Unterschieden nach Partei liegt die AFD bei durchschnittlich 86%. Auf Facebook bei 94 %, auf Instagram bei 89 %, auf TikTok bei 81% und auf YouTube bei 78 %. Die Politikerinnen und Politiker des BSW sind durchschnittlich zu 49 % auf Social-Media vertreten. Auf Facebook sind es 54 %, auf Instagram 73 %, auf TikTok 38 % und auf YouTube 31 %. Die CDU liegt im Durchschnitt bei 72 %. Auf Facebook sind es 93 %, auf Instagram 100 %, auf TikTok 39 % und auf YouTube 55 %. Die Social-Media Präsenz der CSU liegt durchschnittlich bei 73 %. Auf Facebook und Instagram sind es 97 %, auf TikTok 31 % und auf YouTube 66 %. Die FDP kommt durchschnittlich auf 70 %. Bei Facebook sind es 90 %, bei Instagram 96 %, bei TikTok 34 % und bei YouTube 59 %. Die Grüne erreicht im Durchschnitt 71 %. Auf Facebook sind es 78 %, auf Instagram 100 %, auf TikTok 59 % und auf YouTube 50%. Die Linke liegt bei einem Mittelwert von 69 %. Auf Facebook sind es 81 %, auf Instagram 97 %, auf TikTok 56 % und auf YouTube 41 %. Die social-Media Präsenz der SPD liegt im Durchschnitt bei 79 %. Auf Facebook sind es 96 %, auf Instagram 98 %, auf TikTok 54 % und auf YouTube 69 %.

Anzahl der Follower/Subscriber nach Partei

Trotz vergleichsweise weniger Accounts hat die AfD mit Abstand die meisten Follower. Einzelne Politikerinnen/Politiker tragen jeweils enorm zur Sichtbarkeit ihrer Partei bei.

Die Grafik zeigt zwei Diagramme. Die erste Grafik zeigt die addierte Followeranzahl der untersuchten Politikerinnen und Politiker nach Partei. Die berücksichtigten Politikerinnen und Politiker der AFD (n= 83) ergeben insgesamt 6,65 Millionen Follower, die SPD (n=184) kommt auf 2,88 Millionen Follower, die Grüne liegt bei 2,71 Millionen, das BSW bei 2,48 Millionen, die CDU (n=146) bei 2,29 Millionen, die Linke (n= 32) bei 1,99 Millionen. Die FDP (n= 90) hat insgesamt 1,76 Millionen Follower und die CSU (n= 32) 0,32 Millionen. Die zweite Grafik zeigt die Anzahl der Follower der Top 1- Politikerinnen und Politiker der jeweiligen Partei in Millionen. Zusätzlich ist der Anteil an allen Followern der Partei dargestellt, die diese Person aufweist. Alice Weidel hat 2,08 Millionen Follower, das entspricht 31 % der Follower der Partei. Olaf Scholz hat 0,55 Millionen Follower, das entspricht einem Anteil von 19 % der gesamten Follower der Partei. Annalena Baerbock hat 0,77 Millionen Follower auf Social-Media, das entspricht einem Anteil von 28 %. Sahra Wagenknecht hat 2,20 Millionen Follower, das entspricht einem Anteil von 89 %. Die Anzahl der Follower von Friedrich Merz beträgt 0,33 Millionen, das entspricht einem Anteil von 14 % der gesamten Follower der CDU. Heidi Reichineck hat 0,76 Millionen Follower, das entspricht einem Anteil von 38 %. Christian Lindner hat 0,84 Millionen Follower, das entspricht einem Anteil von 48 % der gesamten Follower der FDP. 0,08 Millionen folgen Dorothee Bär auf Social- Media, das entspricht einem Anteil von 24 % der Follower der Partei.

MODUL 2

Im zweiten Teil der Erhebung wurde eine Inhaltsanalyse der Video-Posts von Politikerinnen und Politikern sowie von Parteien auf Facebook, Instagram, TikTok und YouTube im Zeitraum 31. Januar bis 23. Februar 2025 durchgeführt. Mithilfe eines KI-basierten Social-Video-Tracking-Tools erfolgte eine umfassende inhaltliche Auswertung der einzelnen Video-Posts zu den adressierten Themen und Zielgruppen, zu den transportierten Emotionen und zur Tonalität.

Berücksichtigte Accounts:

  • Parteien des 20. Deutschen Bundestags sowie deren Jugendorganisationen,
  • Führende Politikerinnen und Politiker (Parteivorsitz, Fraktionsvorsitz, Spitzenkandidatur) der Parteien des 20. Deutschen Bundestags,
  • Top 20 reichweitenstärkste Politikerinnen und Politiker (aus Modul 1) sowie
  • Top 5 reichweitenstärkste Politikerinnen und Politiker pro Partei des 20. Deutschen Bundestags.

In Summe wurden rund 3.000 Videos untersucht. Die Auswahlkriterien führen dazu, dass die AfD und die Grünen überproportional stark vertreten sind.

Anzahl und Verteilung der Videos nach Partei und Plattform

Die Auswertung der Daten zeigt: Grüne und AfD veröffentlichten die meisten Videos im Untersuchungszeitraum. Bei der überwiegenden Zahl Parteien zeigt sich ein kleiner Bias Richtung Instagram. Bei der AfD ist der Anteil von TikTok am größten.

Es werden zwei unterschiedliche Grafiken zu auf Social-Media publizierten Videos durch die Parteien dargestellt. Die erste Grafik zeigt die Verteilung der im Namen der Parteien publizierten Videos sowie den prozentualen Anteil an den veröffentlichten Videos. Insgesamt sind es 2964 Videos, die den Auswahlkriterien entsprechend berücksichtigt wurden. Die AFD veröffentlichte davon 555 Videos, das entspricht 19 % aller untersuchten Videos. Die Grüne publizierte 464 Videos, das entspricht 16 %. Bei der CDU sind es 421 Videos, das entspricht einem Anteil von 14 %. Die Linke veröffentlichte 383 Videos, das entspricht 13%. Bei der FDP sind es 325 Videos, das entspricht 11 % aller Videos. Das BSW liegt bei 316 Videos und einem Anteil von 11 %. Bei der CSU sind es 253 Videos und ein Anteil von 8 %. Mit 247 Videos liegt die SPD ebenfalls bei 8 %. Die zweite Grafik zeigt die Verteilung der im Namen einer Partei veröffentlichten Videos nach Plattform. Über alle Parteien hinweg wurden 37 % der Videos auf Instagram veröffentlicht, 28 % auf Facebook, 30 % auf TikTok und 5 % auf YouTube. Die AFD veröffentlichte 32 % ihrer Videos auf Instagram, 25 % auf Facebook, 34 % auf TikTok und 9 % auf YouTube. Die Grüne publizierte 44 % ihrer Videos auf Instagram, 30 % auf Facebook, 25 % auf TikTok und 2 % auf YouTube. Bei der CDU sind 35 % der Videos auf Instagram, 30 % auf Facebook, 33 % auf TikTok und 2 % auf YouTube. Die Linke veröffentlichte die Videos zu 44 % auf Instagram, zu 20 % auf Facebook, zu 32 % auf TikTok und zu 4 % auf YouTube. Bei der FDP finden sich 37 % der Videos auf Instagram, 33 % bei Facebook, 24 % bei TikTok und 6 % auf YouTube. Bei der CSU sind 38 % der Videos auf Instagram, 29 % auf Facebook, 32 % auf TikTok und 1 % auf YouTube. Das BSW veröffentlichte 30 % der Videos auf Instagram, 33 % auf Facebook, 32 % auf TikTok und 5 % bei YouTube. Bei der SPD finden sich 40 % der Videos auf Instagram, 27 % auf Facebook, 28 % auf TikTok und 5 % auf YouTube.

Anzahl und Verteilung der Views nach Partei und Plattform 

Die Linke generierte die meisten Views – vor allem im Vergleich zur Anzahl der Videos. AfD und Grüne folgen mit jeweils 16 Prozent. BSW und SPD generieren anteilig die meisten Views auf TikTok, alle anderen – auch die AfD – auf Instagram. Über alle Parteien hinweg betrachtet entfallen über die Hälfte der Views auf Instagram.

Die beiden Grafiken stellen die Views der im Namen einer Partei veröffentlichten Videos dar. Die erste Grafik zeigt die Verteilung der Video-Views nach Parteien. Die Gesamtzahl der Views über alle berücksichtigten Videos liegt bei 318,2 Millionen. Die Videos der AFD haben 52 Millionen Views, das entspricht einem Anteil von 16 % an der gesamten Anzahl der Views. Die Grüne hat mit 51 Millionen Views ebenfalls einen Anteil von 16 %. Die CDU hat 36 Millionen Views, das ist ein Anteil von 11 %. Die Linke hat 69 Millionen Views, das entspricht 22 % der gesamten Views. Die Viewanzahl der FDP liegt bei 28 Millionen, das entspricht 9 %. Das BSW erreicht 24 Millionen Views, das entspricht 8 %. Die CSU hat mit 26 Millionen Views ebenfalls einen Anteil von 8% an der Zahl der gesamten Views. Die SPD hat 31 Millionen Views, das entspricht einem Anteil von 10 %. Die zweite Grafik zeigt den prozentualen Anteil der Video-Views nach Plattform, differenziert für die einzelnen Parteien. Von den Views über alle Videos aller Parteien hinweg entfallen 54% auf Instagram, 5 % auf Facebook, 39 % auf TikTok und 2 % auf YouTube. 48 % der Video-Views der AFD werden auf Instagram generiert, 9 % auf Facebook, 40 % auf TikTok und 3 % auf YouTube. 77 % ihrer Views erlangen die Grünen mit Videos auf Instagram, 5 % auf Facebook und 18 % auf TikTok. Die Views der CDU wurden zu 49 % auf Instagram generiert, 2 % auf Facebook, 44 % auf TikTok und 5 % auf YouTube. Die Linke erlangte 64 % der Aufrufe ihrer Videos auf Instagram, 1 % auf Facebook, 34 % auf TikTok und 1 % auf YouTube. 53 % aller Video-Views der FDP entfallen auf Instagram, 8 % auf Facebook, 38 % auf TikTok und 1 % auf YouTube. 65 % der Aufrufe von Videos der CSU finden auf Instagram statt, 4 % auf Facebook und 30 % auf TikTok. Das BSW kommt auf 39 % der Video-Views auf Instagram, 12 % auf Facebook, 46 % auf TikTok und 3 % auf YouTube. Bei der SPD sind ebenfalls 39 % der Video-Views auf Instagram, 1 % auf Facebook, 57 % auf TikTok und 3 % auf YouTube.

Anzahl und Verteilung des Engagements nach Partei und Plattform 

Die Linke und die AfD setzen sich beim Engagement deutlich von den anderen Parteien ab. Das Gros der Interaktionen erfolgte auf TikTok, gefolgt von Instagram.

Die beiden Grafiken befassen sich mit dem Engagement mit den Videos der Parteien auf Social Media. Die erste Grafik zeigt die Anzahl der Likes, Shares und Kommentare, differenziert nach Parteien. Zusätzlich wird der prozentuale Anteil an der Gesamtzahl der Likes, Shares und Kommentare angegeben. Die Gesamtzahl beträgt 20,1 Millionen. Die AFD erzeugt etwa 4 Millionen Aktivitäten auf Social Media, das entspricht einem Anteil von 21 %. Die Grüne hat etwa 3 Millionen Shares, Likes und Kommentare, das entspricht einem Anteil von 14 %. Die Linke liegt bei 6 Millionen, das entspricht 32 %. Die FDP hat ca. 2 Millionen Aktivitäten auf Social Media, das entspricht einem Anteil von 10 %. Die FDP, das BSW, die CDU und die die CSU haben gerundet jeweils eine Million Likes, Shares und Kommentare. Der genaue Anteil am Gesamtengagement entspricht 7 % bei FDP und BSW, 5 % bei der CDU sowie 4 % bei der CSU. Die zweite Grafik zeigt das erzeugte Engagement der Parteien nach Plattform. Von den insgesamt 20,1 Millionen Likes, Shares und Kommentaren werden 38 % auf Instagram, 6 % auf Facebook, 55 % auf TikTok und 1 % auf YouTube erzeugt.

Adressierte Themen in den Video-Posts nach Parteien

Über 50 Prozent der Videos adressieren die Themen Politik, Staat, Sozialpolitik und Wirtschaft. Danach wird es thematisch breit mit parteispezifischen Schwerpunkten.

Die Grafik zeigt, welchen Themenfeldern die auf Social-Media veröffentlichten Videos zugeordnet sind. Dabei wird differenziert, wie groß der Anteil des jeweiligen Themenfelds an allen Videos einer Partei ist. Die 22 % der AFD am Thema „Politik, Regierung, Staat“ bedeuten beispielsweise, dass 22 % aller Videos der AFD diesem Themenfeld zugeordnet wurden. Angegeben sind die genauen Prozentzahlen nur für Parteien, deren Wert über dem Durchschnittswert aller Parteien für das jeweilige Themenfeld liegt. Dem Themenfeld „Politik, Regierung, Staat“ wurden 22 % der Videos der AFD, 21 % der Videos der CDU, 27 % der Videos der CSU und 21 % der Videos der FDP zugeordnet. Bei Videos zum Thema „Soziale Gerechtigkeit und Sicherheit“ liegen BSW und Grüne bei je 18 %, die Linke bei 25 % und die SPD bei 21 %. Das Themenfeld „Wirtschaft, Finanzen und Arbeitsmarkt“ wird in 17 % der Videos der Politikerinnen und Politiker der CDU aufgriffen, bei der CSU sind es 19 %, bei der FDP 18 %, bei der Linken 16 % und bei der SPD 17 %. Das Themenfeld „Migration, Integration und Asyl“ wird in 13 % der Videos der AFD behandelt, bei der CDU sind es 8 %, bei der CSU 11 % und bei der FDP 10 %. Dem Themenfeld „Außenpolitik, Sicherheit und Verteidigung“ wurden 16 % der Videos des BSW und 7 % der Videos der AFD zugeordnet. In die Kategorie „Gesellschaft und soziale Dynamiken“ fallen je 8 % der Videos der CDU und der Grünen, bei der SPD sind es 6 %. Dem Themenfeld „Umwelt, Klima, Energie und Nachhaltigkeit“ wurden 14 % der Videos der Grünen zugeordnet.  Das Themenfeld  „Gesundheit, Pflege und Ernährung“ wurden in 7 % der Videos des BSW und der Linken und 4 % der Videos der Grünen aufgegriffen. Dem Themenfeld „Innere Sicherheit und Kriminalität“ wurden 8 % der Videos der AFD und 7 % der Videos der CSU zugeordnet.

Transportierte Emotionen in den Video-Posts/ Views und Engagement

Die Parteien transportieren unterschiedliche Emotionen: Die Union geht über “Freude & Hoffnung”, “Stolz & Zugehörigkeit” sowie “Enthusiasmus”. Die Themen der AfD und BSW transportieren vor allem “Wut & Empörung” sowie “Angst & Sorge”. SPD, Grüne und Linke sowie BSW setzen auch auf “Solidarität & Mitgefühl”.

Interessant hierbei: „Wut & Empörung“ erzeugen nicht generell mehr Klicks und Engagement als andere (positive) Emotionen wie “Stolz & Zugehörigkeit” oder “Freude & Hoffnung”. “Angst & Sorge” sowie “Enthusiasmus” generieren weniger Views und Interaktion.

Die Grafik zeigt, welchen Emotionen die auf Social-Media veröffentlichten Videos zugeordnet wurden. Dabei wird nach Parteien differenziert und der prozentuale Anteil angegeben. Die 26 % der CDU bei „Freude und Hoffnung“ bedeuten beispielsweise, dass 26 % aller Videos der CDU diesen Emotionen zugeordnet wurden. Aufgeführt sind Parteien, deren Wert über dem Durchschnittswert für die jeweilige Emotion liegt. Den Emotionen „Freude und Hoffnung“ wurden 26 % der Videos der CDU und der Grünen zugeordnet, bei der CSU sind es 27 %, bei der Linken sind es 23 % und bei der SPD 25 %. Den Emotionen „Wut und Empörung“ wurden je 29 % der Videos der AFD und des BSW zugeordnet, bei FDP und Linke sind es je 22 %. Den Emotionen „Mitgefühl und Solidarität“ wurden 22 % der Videos des BSW zugeordnet, bei den Grünen sind es 27 %, bei der Linken 26 % und bei der SPD 25 %. Den Emotionen „Stolz und Zugehörigkeit“ wurden 14 % der Videos der AFD, 20 % der Videos der CSU und je 15 % der Videos der FDP und SPD zugeordnet. 16 % der Videos der AFD und 17 % der Videos des BSW wurden den Emotionen „Angst und Sorge“ zugeordnet. 10 % der Videos der CDU, 11 % der Videos der CSU sowie 8 % der Videos der FDP wurden der Emotion „Enthusiasmus“ zugeordnet.
Die beiden Grafiken befassen sich mit den Views und dem Engagement auf Videos in Abhängigkeit von den Emotionen, denen die Videos zugeordnet wurden. Die erste Grafik zeigt die durchschnittliche Anzahl der Views pro Video, je nach Emotion. Zusätzlich wird die Gesamtzahl der Views angegeben. Videos, die den Emotionen „Stolz und Zugehörigkeit“ zugeordnet wurden, haben im Durchschnitt 105.910 Views, insgesamt sind es 100 Millionen Views. Bei „Wut und Empörung“ sind es im Mittel 105.557 Views, insgesamt 152 Millionen Views. Bei Videos, die den Emotionen „Freude und Hoffnung“ zugeordnet wurden, sind es im Durchschnitt 103.087 Views, im Gesamten sind es 158 Millionen Views. Bei den Emotionen „Mitgefühl und Solidarität“ sind es 102.389 durchschnittliche Views, insgesamt sind es 134 Millionen Views. Bei „Angst und Sorge“ sind es im Durchschnitt 88.810 Views, insgesamt sind es 75 Millionen Views. Videos, die der Emotion „Enthusiasmus“ zugeordnet wurden, haben durchschnittlich 53.823 Views, insgesamt 25 Millionen Views. Die zweite Grafik zeigt den Durchschnittswert des Gesamt-Engagements pro Video, gemessen in Likes, Shares und Kommentaren. Dabei wird nach zugeordneten Emotionen differenziert. Videos, die den Emotionen „Stolz und Zugehörigkeit“ zugeordnet wurden, haben im Mittel 6.872 Likes, Shares und Kommentare. Für Videos, die „Wut und Empörung“ zugeordnet wurden, liegt das Engagement bei 6.866. Bei „Freude und Hoffnung“ liegt dieser Wert bei 6.376, bei „Mitgefühl und Solidarität“ liegt er bei 6.847. Das durchschnittliche Engagement liegt bei Videos, die „Angst und Sorge“ zugeordnet wurden bei 5.502. Videos, die der Emotion „Enthusiasmus“ zugeordnet wurden haben einen Wert von 3.269.

Tonalität der Video-Posts/ Views und Engagement

Bzgl. der Tonalität der Video-Posts dominiert parteiübergreifend ein “emotional-expressiver” Stil und prägt den allgemeinen Ton der Social-Media-Kommunikation. AfD und BSW bedienen sich außerdem deutlich überdurchschnittlich „kritischer & provokativer“ Elemente und heben sich so von den anderen Parteien ab. “Unterhaltsame” oder “beleidigende und erniedrigende” Stile bilden die Ausnahme.

Bedenklich: Wenngleich selten durch die Parteien eingesetzt, erzeugen gerade beleidigende/ erniedrigende Inhalte bei den Nutzerinnen und Nutzern mehr Aufmerksamkeit: Sie erzielen im Durchschnitt mit Abstand die meisten Views und Interaktionen – „informativ & sachlich“ performt am schlechtesten.

Die Grafik zeigt, welcher Tonalität die auf Social-Media veröffentlichten Videos zugeordnet wurden. Dabei wird nach Parteien differenziert und der prozentuale Anteil angegeben. Die 31 % des BSW bei „emotional und expressiv““ bedeuten beispielsweise, dass 31 % aller Videos des BSW dieser Tonalität zugeordnet wurden. Es wurden die Parteien genannt, deren Wert in der jeweiligen Kategorie über dem Gesamtdurchschnitt liegt. 31 % der Videos des BSW wurden als „emotional und expressiv“ eingeordnet, das trifft auch auf 30 % der Videos der AFD, 31 % der Videos der Grünen, 32 % der Videos der Linken und 29 % der Videos der SPD zu. Als „kritisch und provokativ“ wurden 29 % der Videos der AFD, 31 % der Videos des BSW und 24 % der Videos der FDP eingeordnet. Der Tonalität „entschlossen und bestimmt“ wurden 22 % der Videos der AFD zugeordnet, bei der CDU sind es 20 %, bei der CSU 21 % und bei der FDP 23 %. 19 % der Videos der CDU wurden als „ermutigend und positiv“ eingestuft, bei der AFD sind es 18 %, bei der Partei Grüne 21 %, bei der Linken 18 % und bei der SPD 20 %. Je 9 % der Videos der Parteien CDU, Grüne und SPD haben eine „sachliche und informative“ Tonalität, bei den Videos der FDP sind es 10 %. Als „reflektiert und empathisch“ wurden 4 % der Videos des BSW, 9 % der Videos der Grünen und je 5 % der Videos der Linken und der SPD eingeordnet. Eine „unterhaltsame“ Tonalität haben 3 % der Videos der CDU und 4 % der Videos der AFD. Je 2 % der Videos von AFD, CDU und FDP wurden in ihrer Tonalität als „beleidigend und erniedrigend“ eingeordnet, bei der Partei BSW ist es 1 %.
Die beiden Grafiken befassen sich mit den Views und dem Engagement auf Videos in Abhängigkeit von der Tonalität, der die Videos zugeordnet wurden. Die erste Grafik zeigt die durchschnittliche Anzahl der Views pro Video, je nach Tonalität. Zusätzlich wird die Gesamtzahl der Views angegeben. Videos, die als „beleidigend oder erniedrigend“ eingeordnet wurden, haben im Durchschnitt 139.280 Views, insgesamt sind es 10 Millionen. Videos mit Inhalten, die als „reflektiert und empathisch“ eingestuft wurden, haben durchschnittlich 130.948 Views, insgesamt sind es 40 Millionen. „Unterhaltsame“ Videos haben durchschnittlich 122.586 Views, insgesamt sind es 15 Millionen. Videos, die als „emotional und expressiv“ kategorisiert wurden, haben durchschnittlich 102.896 Views, insgesamt sind es 203 Millionen. „Kritische und provokative“ Videos haben im Durchschnitt 102.711 Views, insgesamt 147 Millionen. Videos, die „entschlossen und bestimmt“ sind, haben im Durchschnitt 99.264 Views, im Gesamten sind es 129 Millionen. Videos, die als „positiv und ermutigend“ eingeordnet wurden, haben im Durchschnitt 94.236 Views, insgesamt 97 Millionen. Als „Informativ und sachlich“ kategorisierte Videos haben durchschnittlich 88.514 Views, insgesamt sind es 44 Millionen. Die zweite Grafik zeigt das durchschnittliche gesamt Engagement pro Video einer bestimmten Tonalität, gemessen in Shares, Likes und Kommentaren. Der Wert für Videos, die als „beleidigend und erniedrigend“ eingeordnet wurden, liegt im Durchschnitt bei 10.650 Shares, Likes und Kommentaren. Für Videos mit „reflektierten und empathischen“ Inhalten liegt dieser Wert bei 7.996, bei „unterhaltsamen“ Videos bei 5.934 und bei als „emotional und expressiv“ eingeordneten Videos bei 6.531. Videos, die als „kritisch und provokativ“ kategorisiert wurden, liegt der durchschnittliche Wert für das Engagement bei 6.592. Bei Videos, die als „entschlossen und bestimmt“ wahrgenommen wurden, liegt dieser Wert bei 6.612. „Ermutigende und positive“ Inhalte haben im Durchschnitt 5.762 Shares, Likes und Kommentare, bei Videos die als „informativ und sachlich“ wahrgenommen wurden, sind es durchschnittlich 4.845.

Über den Online-Video-Monitor

Seit 2010 liefert der Online-Video-Monitor (bis 2019 Web-TV-Monitor) regelmäßig Daten zum Online-Video-Markt in Deutschland. Ziel des Online-Video-Monitors ist es, die Angebote im deutschen Markt systematisch zu erfassen und zu analysieren, um Entwicklungen, Trends und Markttreiber zu identifizieren und aus Sicht der Content-Anbieter einzuschätzen.

Der Online-Video-Monitor ist seit 2015 ein Gemeinschaftsprojekt der Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK). 

Sonderanalyse zum Download (PDF)
Kontakt

Thomas Rathgeb
Landesanstalt für Kommunikation
Leiter Abteilung Medienkompetenz, Jugendschutz und Forschung
Tel.: 0711 66991-52
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